Die Fernbehandlung im Internet wurde in Deutschland bislang jedoch von den gesetzlichen Vorbehalten und Reglementierungen erschwert. Allerdings wurde das Fernbehandlungsverbot im Mai 2018 durch einen Beschluss des Deutschen Ärztetages gelockert. Mittlerweile gibt es immer mehr Online-Apotheken, die den Patienten sowohl eine Diagnose als auch die Rezeptausstellung der benötigten Medikamente ermöglichen.
Seriöse Versandapotheken mit Online Rezept Ausstellung
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Inhalt
- 1 Seriöse Versandapotheken mit Online Rezept Ausstellung
- 2 Ist es legal, sich ein Online-Rezept aus dem EU-Ausland, ausstellen zu lassen?
- 3 Ferndiagnose: Rezept vom Online Arzt ausstellen lassen
- 4 Welche rezeptpflichtigen Medikamente können online verschrieben werden, und wo können diese eingelöst werden?
- 5 Online Rezept anfordern – Ferndiagnosen durch Online-Ärzte auf dem Vormarsch
- 6 Bei welchen Krankheitsbildern kann ein Online-Rezept ausgestellt werden?
- 7 Online rezeptpflichtige Medikamente bestellen – Schritt für Schritt
- 8 Welche Vorteile hat das Aufsuchen eines Online-Arztes bzw. das Einholen von Online-Rezepten?
Ist es legal, sich ein Online-Rezept aus dem EU-Ausland, ausstellen zu lassen?
Der europäische Binnenmarkt sieht einen freien Waren- und Dienstleistungsverkehr zwischen den Mitgliedsstaaten vor. Diese schließen auch medizinische Leistungen ein. Aufgrund der Patientenmobilitätsrichtlinie ist es daher den EU-Bürgern gestattet einen Arzt, fernab des eigenen Heimatlandes, im EU-Ausland zu konsultieren und behandeln zu lassen. Mit eingeschlossen auch die Rezeptausstellung per Internet. Aufgrund dessen ist es auch für deutsche Mitbürger möglich sich einer Fernbehandlung durch einen Online-Arzt zu unterziehen, auf ganz legale Weise.
Während sich das europäische Ausland immer mehr dem Zeitalter des E-Commerce und der Digitalisierung anpasst, werden Fernbehandlungen in Deutschland immer noch sehr kritisch betrachtet. Dabei bietet das Ausstellen von Online-Rezepte und Ferndiagnosen von virtuellen Arztpraxen zahlreiche Vorteile für die Patienten.
Ferndiagnose: Rezept vom Online Arzt ausstellen lassen
Wie schon erwähnt ist die Ferndiagnose in Deutschland an sich nicht erlaubt. Ein entsprechender Gesetzesentwurf wurde in diesem Zusammenhang vom deutschen Bundeskabinett 2017 verabschiedet. Die Begründungen zielen darauf ab, dass eine persönliche Vorstellung bei einem Arzt durch Nichts zu ersetzen ist und dass ein Medikamentenmissbrauch verhindert werden soll. Zum Schutz der Patientengesundheit soll daher keine Ferndiagnose in Deutschland erlaubt werden.
Eine große Anzahl an Medizinexperten sind jedoch anderer Meinung und sehen eine Pflicht darin, dass sich auch Deutschland den anderen EU-Ländern anschließt, die dieses Konzept schon seit geraumer Zeit erfolgreich ausführen. Der Gesetzesentwurf ist mittlerweile nicht mehr zeitgemäß. Daher gibt es immer mehr Arztpraxen im Ausland die mit einer Rezeptausstellung über das Internet sowie mit Ferndiagnosen mit gutem Beispiel vorangehen.
Zwar gibt es bis jetzt deutschlandweit keine Möglichkeit der Ferndiagnose, allerdings hat sich hier die Telemedizin schon landesweit etabliert. Hierbei ist es möglich, sich per Videoübertragung mit einem Spezialisten zu unterhalten und somit eine Diagnose zu erlangen. Unter strengsten Richtlinien ist es dann auch möglich, ein Rezept nach persönlichem Patientenkontakt auszustellen. Ein Beispiel hierfür wäre eine Rezeptausstellung für einen Patienten der eine Gliedmaßenprothese benötigt. Es gibt also bestimmte Umstände, wo auch in Deutschland das Online-Rezept erlaubt ist. Allerdings ist es immer noch gänzlich ausgeschlossen rezeptpflichtige Medikamente per Internet auszustellen.
Welche rezeptpflichtigen Medikamente können online verschrieben werden, und wo können diese eingelöst werden?
Generell können mit einem Online-Rezept alle rezeptpflichtigen Arzneimittel verschrieben werden. Allerdings ist das Aktionsspektrum fernmedizinischer Angebote, die auf Grundlage einer Sprechstunde über das Internet eine Diagnose erstellen, eingeschränkt. Daher macht es Sinn, dass hier Medikamente verschrieben werden können, die sich mit einer Ferndiagnose behandeln bzw. erkennen lassen. Dazu zählen unter anderem der Haarausfall, Diabetes, Hypertonie, Verhütung, Raucherentwöhnung, Haarausfall oder Erektionsstörungen.
Eingelöst werden können die Online-Rezepte legal bei jeder Online-Apotheke im EU-Ausland. Üblicherweise arbeiten hierbei die Online-Ärzte mit den Versandapotheken zusammen. Dadurch müssen die Rezepte nicht erst verschickt werden, um sie im Nachhinein einlösen zu können, sondern diese können direkt nach der Diagnosestellung von der Online-Apotheke bezogen werden.
Online Rezept anfordern – Ferndiagnosen durch Online-Ärzte auf dem Vormarsch
Die bisherigen sinnvollen Beschränkungen hinsichtlich der Symptome und Krankheitsbilder bei Ferndiagnosen machen ersichtlich, dass Online-Ärzte auf keinen Fall den persönlichen Arztbesuch bzw. herkömmliche Arztpraxen komplett ersetzen können.
Jedoch liegt ein großes Potenzial bei der Verknüpfung von der Fernbehandlung per Internet mit konventionellen Versorgungsformen mit einer Online-Anamnese. Vor allem die Fernbehandlung via Internet sorgt für einen direkten und einfachen Kommunikationsweg, welche in Kombination mit einer herkömmlichen medizinischen Behandlung die hochwertige Versorgung für den Patienten optimiert.
Immer mehr Patienten lassen sich aus den verschiedensten Gründen von einem Online-Arzt behandeln, und seit der Lockerung des Fernbehandlungsverbots ist auch deutschlandweit die Telemedizin auf dem Vormarsch. Mittlerweile gibt es in allen Bundesländern, sowohl in ländlichen Regionen als auch in Städten die Möglichkeit einen Online-Arzt zu konsultieren. Die meisten Patienten, die diesen Service nutzen befinden sich in den Großstädten und Ballungszentren wie beispielsweise München, Hamburg oder Berlin. Weitere Deregulierungen, vor allem bei der Arzneimittel-Verordnung, werden in Zukunft für eine Beschleunigung dieser Entwicklung sorgen.
Bei welchen Krankheitsbildern kann ein Online-Rezept ausgestellt werden?
Die Möglichkeit sich durch einen Online-Arzt via Internet fernbehandeln zu lassen ist in zahlreichen Fällen eine sinnvolle Ergänzung oder Alternative zum herkömmlichen Arztbesuch. Beispielsweise bei chronischen Erkrankungen, bei denen die Patienten bereits gut medikamentös eingestellt sind. Auch bei regelmäßiger Einnahme von Medikamenten wie z. B. von hormonellen Verhütungsmitteln macht es durch auch Sinn eine Fernbehandlung in Erwägung zu ziehen um sich den Gang zu einem konventionellen Arzt und die Wartezeit zu ersparen. In solchen Fällen ist die Online-Behandlung komplett unproblematisch und bringt nur Vorteile für die Patienten, da es hier lediglich um die Ausstellung von Folgerezepten geht.
Gängige Krankheitsbilder bei der durch Ferndiagnosen Online-Rezepte ausgestellt werden sind:
- Haarausfall bei Männern
- Gesichtshaarwuchs bei Frauen
- Erektionsstörungen und Impotenz
- Notfallverhütung („Pille danach“) und regelmäßige Schwangerschaftsverhütung
- Medikamente die der Behandlung von Geschlechtskrankheiten dienen
- Akne, Asthma, Fettsucht und Diabetes
Zu den am häufigsten verschriebenen Rezepten zählen Medikamente zur Behandlung von Impotenz bzw. Erektionsstörungen. Aber auch Arzneimittel für die Behandlung von Asthma, Grippe und Geschlechtskrankheiten. Zudem werden oft Präparate zur hormonellen Verhütung verschrieben oder rezeptpflichtige Mittel zur Raucherentwöhnung.
Online rezeptpflichtige Medikamente bestellen – Schritt für Schritt
Vorab sei gesagt, dass Online-Apotheken keinesfalls ein Rezept allein ausstellen können oder aber ein rezeptpflichtiges Medikament verkaufen können ohne Vorweisen eines Rezepts. Im Prinzip gibt es hier zwei Möglichkeiten, um an ein Online-Rezept zu kommen. Entweder es wird eine Online-Apotheke ausgewählt, bei der ein Arzt angeschlossen ist und konsultiert wird oder aber es wird selbst eine virtuelle Arztpraxis ausgesucht unabhängig von einer Online-Apotheke.
Bei der Auswahl der Apotheke sollte immer darauf geachtet werden, dass es sich um eine EU-zugelassene Online-Apotheke handelt. Nur dann ist es auch möglich einen virtuellen Arzt konsultieren zu können mit Ferndiagnostik und/oder sich ein Online-Rezept ausstellen zu lassen. Mittlerweile gibt es jede Menge Online-Apotheken, bei denen zugelassene Ärzte angeschlossen sind. Der Kontakt zwischen Arzt und Patient wird dann über die Apotheke hergestellt. Fällt die Entscheidung auf eine eigenständige virtuelle Arztpraxis, so wird der Arzt direkt kontaktiert.
Die einzelnen Schritte können bei der Medikamentenbestellung im Internet ein wenig variieren, jedoch ist der grundlegende Ablauf bei allen Online-Apotheken gleich:
1. Auswahl der benötigten Medikamente
Als Erstes müssen die erforderlichen Medikamente, sowie die gewünschte Packungsgröße und die Dosierung ausgewählt werden. Natürlich setzt das voraus, dass die Patienten zuvor genau wissen, welche Arzneimittel benötigt werden.
2. Ferndiagnose
In diesem Fall muss ein medizinisches Formular mit den verschiedensten Fragen beantwortet werden. Dieser beinhaltet in der Regel alle Fragen, die auch bei einem herkömmlichen Arztbesuch gestellt werden würden. Beispielsweise geht es um persönliche Daten wie Blutdruck, Alter, Körpergewicht, Allergien, Medikamenteneinnahme oder Risikofaktoren wie regelmäßiges Rauchen bzw. übermäßiger Alkoholgenuss. Darüber hinaus wird die bisherige Krankengeschichte erfragt und die vorhandenen Symptome. In der Regel ist das Ausfüllen in wenigen Minuten erledigt.
3. Beurteilung durch Spezialisten
Anhand dieser Informationen kann der Arzt dann entscheiden, ob die gewünschten Rezepte ausgestellt werden können, ohne gesundheitliches Risiko für den Patienten. Der Arzt ist hierbei natürlich von den Angaben des Patienten abhängig. Es wird auch auf die Wichtigkeit aufmerksam gemacht, dass die Angaben der Wahrheit entsprechen, ob dies allerdings der Fall ist, liegt nicht im Ermessen des Online-Arztes. Etwaige Rückfragen werden immer vor dem Ausstellen des Rezepts geklärt.
4. Ausstellung des Online-Rezepts
Im letzten Schritt wird das Online-Rezept entweder auf Wunsch an den Patienten versendet oder aber direkt an die Apotheke weitergeleitet. Unmittelbar danach werden die Medikamente verschickt. Dadurch kommt es zu keinen Wartezeiten und die benötigten Arzneimittel kommen innerhalb weniger Werktage beim Patienten an.
Welche Vorteile hat das Aufsuchen eines Online-Arztes bzw. das Einholen von Online-Rezepten?
Selbstverständlich soll und kann die Ferndiagnostik den herkömmlichen Gang zum Arzt sowie die persönliche Diagnosestellung nicht komplett ersetzen. Vielmehr geht es darum, bei bestimmten Krankheitsbildern, die Rezeptausstellung verschreibungspflichtiger Medikamente für den Patienten zu erleichtern. Besonders positiv ist in diesem Zusammenhang die Zeitersparnis. Es entfallen nicht nur lange Wartezeiten, sondern auch lange Anfahrtswege. Vor allem in ländlichen Regionen, die häufig medizinisch unterversorgt sind, kann der Besuch bei einem Online-Arzt viel Zeit und Nerven einsparen.
Dadurch, dass die Rezepte im Anschluss an eine Versandapotheke weitergeleitet werden, entfällt zudem der anschließende Gang zu einer herkömmlichen Apotheke und die Medikamente werden bequem innerhalb weniger Tage direkt nach Hause geschickt.
Der größte Vorteil bei der Telemedizin liegt also bei der hohen Zeitersparnis. Vor allem dann, wenn Patienten einen Termin bei einem Facharzt benötigen, was in Deutschland meist mit einer langen Wartezeit von einigen Wochen verbunden ist. Selbst für simple Rezepte müssen Patienten oftmals stundenlang bei einem Hausarzt in komplett überfüllten Warteräumen sitzen. Dadurch werden nicht nur die Nerven strapaziert, sondern auch das Ansteckungsrisiko erhöht.
Vor allem ältere bzw. gehbehinderte Patienten aus ländlichen Regionen profitieren von der Telemedizin. Dadurch gelangen auch diese zügig und unkompliziert zu einem Rezept bzw. zu den erforderlichen Medikamenten. Vermehrt werden Online-Ärzte bei eher delikaten medizinischen Themen aufgesucht wie beispielsweise für Medikamente gegen Geschlechtskrankheiten oder für Potenzmittel. Viele Patienten schämen sich mit diesen Problemen zu einem herkömmlichen Arzt zu gehen oder im Nachhinein zu einer lokal ansässigen Apotheke zur Rezepteinlösung. Bei virtuellen Arztpraxen fühlen sich die Betroffenen anonymer und es fällt leichter, aus der Distanz, über die vorhandenen Beschwerden zu sprechen.
Mit der Ferndiagnostik und der anschließenden Ausstellung von Rezepten werden also nicht nur lange Wartezeiten vermieden, sondern die gezielte Behandlung kann früher in Anspruch genommen werden. Dadurch wird auch die Linderung rascher erreicht und der Kontakt mit anderen Patienten im Warteraum fällt weg, wodurch das Ansteckungsrisiko auf null sinkt.